Auf den Punkt gebracht
Die Nachtsichttechnik, hat so wie vieles anderes auch den Ursprung in Deutschland. Diese wurde schon im zweiten Weltkrieg eingesetzt. Es war die Geburt der Generation 0. Im laufe der Zeit hat die Wissenschaft die Nachtsichttechnik immer weiter entwickelt. Heute sind wir bei der Generation 2+ und 3 angelangt.
Die im Objektiv gesammelten und gebündelten Photonen (diese sind für das menschliche Auge nicht sichtbar) werden in der Photokathode in Elektronen umgewandelt. Diese werden im Anschluss mit einer Mikrokanalplatte um das Tausendfache verstärkt und auf einen Phosphorbildschirm in ein, für das menschliche Auge wahrnehmbares Licht, umgewandelt.
Militärisch werden in Nachtsichtgeräten Röhren der Generation 2+ und Generation 3 eingesetzt. Doch wodurch unterschieden diese Generationen sich eigentlich? Irren Sie sich nicht und glauben Sie nicht, dass man anhand der Generation die Leistung einer Röhre beurteilen kann, denn das ist schlichtweg falsch!
Die Röhren der Generation 2+ besitzen eine Multi-Alkali-Photokathode, die eine etwas geringere Lichtempfindlichkeit aufweisen. Diese Röhren haben den Vorteil, dass die Blendempfindlichkeit deutlich geringer ist und sich daher für den Einsatz in bewohnten Gebieten eignen, wenn z.B. durch das Jagdrevier mehrere Straßen führen oder das Revier an eine Stadt grenzt.
Die Röhren der Generation 3 nutzen Gallium-Arsenit-Kathoden. Diese haben den Vorteil einer höheren Lichtempfindlichkeit, sodass eine bessere Lichtausbeute bei geringerem Restlicht erreicht werden kann. Diese Röhren wurden für den Einsatz im Wald, Feld und Gebieten ohne künstliche Lichtquellen entwickelt.
Bitte beachten Sie, dass die Verfügbarkeit von hochwertiger Nachtsichttechnik in Europa maßgeblich durch die ITAR bestimmt wird. Die Zwei der Drei westlichen Hersteller von Nachtsichtröhren haben ihren Sitz in den USA. Diese beiden Hersteller sind auch die einzigen , die Röhren der dritten Generation für militärische Zwecke herstellen.
Der Generationenunterschied zwischen europäischen und amerikanischen Röhren kann nicht direkt verglichen werden, denn die europäischen Röhren unterliegen nicht in vollem Umfang, den von den USA (ITT) eingeführten und in Anspruch genommenen Generationenunterschied. Hinzu kommt noch die Unterscheidung der russischen Röhren, auf welche ich hier aber nicht genauer eingehe.
Leistungsbestimmung
Die Leistungsfähigkeit einer Röhre wird bestimmt durch die Lichtverstärkung, genannt Gain, der Auflösung und dem Signal-Rausch-Verhältnis (S/R). Diese drei Parameter zusammen bestimmen die Leistung. Da das menschliche Auge nur eine Auflösung von 60-62 Linenpaaren (lp/mm) verarbeiten kann, wird maßgeblich an der Verbesserung des Signal-Rausch-Wertes und des Gain-Wertes gearbeitet. Umso höher der S/R-Wert, desto weniger wird das Bild durch Hintergrundrauschen (grieseln) beeinträchtigt. Je höher der Gain-Wert umso mehr Helligkeit bekommt das Bild und dadurch ist der Kontrast des Bildes deutlich besser. Bei vielen Geräten lässt sich mittlerweile der Gain-Wert manuell regeln.